wetterwissen häppchenweise I
Hochnebel (Advektionsnebel)
Advektionsnebel bedeutet, dass bei horizontaler Zufuhr (Advektion) einer anders temperierten Luftmasse und fehlender Durchmischung sich zwei verschieden temperierte Luftmassen überlagern können (so wie auch Öl auf Wasser schwimmt). So wird bei Hochnebellagen in der Höhe gerne trockene aber sehr warme Luft herangeführt (sie ist Ursache dafür) während in den Tälern schwere und kalte Luftmassen liegt. An der Grenze (Inversion) zu beiden Luftmassen bildet sich Kondensat, die scheinbar am Boden klebende Wolke. Vor allem im Winter ist der Hochnebel oft ein zäher Bursche. Meist sollte er sich inneralpin mit dem Tagesgang auflockern oder auflösen, es kann aber bei starken Hochdrucklagen (nicht selten) auch zu tagelangen Hochnebellagen nicht nur im Flachland, sondern auch in den größeren Alpentälern kommen.
Übrigens: Auch unter einem Hochdruckgebiet ohne horizontaler Luftmassenzufuhr kann es Advektionsnebel geben, wenn sich die stets vertikal absinkende Luftmasse erwärmt und so zur Inversionsbildung führt. Die Absinkbewegung der Luftmasse führt zur Erwärmung.
Aus fliegerischer Sicht ist der Hochnebel ein durchaus gutes Instrument um die Höhe der Inversion abzuschätzen (Webcam als Hilfe nehmen). Steigt man deutlich über die Hochnebelgrenze (Inversion) auf, ist darüber bis zur Wald- und Vegetationsgrenze an nach Süd ausgerichteten Hängen selbst im Herbst und Winter, je nach Schneelage leichte, aber nur sehr dünne Hangthermik anzutreffen. (Am besten direkte Rückseitenlagen nach einer Kaltfront nutzen, da ist die Hochnebelgefahr am geringsten)
Merksatz:
Sowohl horizontale als auch vertikale Erwärmung in der Höhe kann Hochnebel verursachen. Hochnebel ist vorwiegend in der thermisch inaktiven Jahreszeit vorzufinden während in den Sommermonaten er äusserst selten anzutreffen ist.
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