Sommer-Halbzeit: Wo bleibt nur die Sonne?

Felix Blumer, SF Meteo Montag, 16. Juli 2012, 12:38 Uhr

Der Sommer 2012 ist bereits zur Hälfte vorbei. Und bis jetzt war dieser eine äusserst trübe Angelegenheit – im Vergleich zum Durchschnitt fehlen in diesem Sommer ganze 18 Tage mit Sonneneinstrahlung ohne Wolken. 

Das sind laut «SF Meteo» nur 60 bis 75 Prozent der sonst üblichen Sonnenstunden. Zudem war es vor allem am Nordrand der Schweiz deutlich zu nass. Trotzdem lagen die Temperaturen im ganzen Land deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Allgemein war es rund 2 Grad zu warm. 

Die Sonne versteckt sich wohl auch
weiterhin am liebsten hinter dichten Wolken. keystone
In der ganzen Schweiz warten wir sehnsüchtig auf den Sommer 2012. Immer mehr nimmt nun die Ungeduld zu, denn aus meteorologischer Sicht ist jetzt schon Halbzeit. Die fehlenden Sommergefühle sind primär auf das krasse Defizit an Sonnenschein zurückzuführen. Seit dem meteorologischen Sommerbeginn am 1. Juni gab es nur 60 bis 75 Prozent der üblichen Sonnenscheinstunden: Es fehlen ganze 18 Tage Sonnenschein.

In Zürich zeigte sich die Sonne bis jetzt während 252 Stunden, normal wären bis am 16. Juli rund 390 Stunden. Ähnlich die Bilanz auch in Bern und Basel, wo ebenfalls ein Drittel der Sonnenstunden fehlt. Nicht besser sieht es im Tessin aus. Dort streikte die Sonne ebenfalls während rund 150 Stunden. 

Regenmengen uneinheitlich 

Sehr unterschiedlich fällt die Bilanz des bisherigen Sommers bei den Niederschlagsmengen aus. Dies ist nicht überraschend, denn Gewitterlagen bestimmten bis jetzt das Sommer-Wetter und die brachten sehr unterschiedliche Regenmengen. 

Extrem feucht war es vor allem am Nordrand der Schweiz. Im Viereck Basel, Aarau, Zürich, Bodensee gab es verbreitet 30 bis 50 Prozent mehr Regen als üblich und auch in Graubünden war es an vielen Orten zu nass. Für die Bauern besonders schlimm: Praktisch jeden Tag gab es Regen! In Engelberg (OW) war der 12. Juli bis jetzt der einzige komplett trockene Tag im Monat Juli. Zu trocken war es dagegen im Wallis, generell im Süden und eher überraschend auch in Luzern. 

Keine Sonne, dennoch viel zu warm 

Obwohl sich die Sonne äusserst rarmachte, war der Sommer bis jetzt deutlich zu warm. Im ganzen Land lagen die Temperaturen rund 2 Grad über dem Referenzwert der Periode 1961 bis 1990. Im Tessin war es sogar 3 Grad zu warm. Ursache für diesen Überschuss an Wärme waren die lange anhaltenden Südwestlagen, die zwar viele Wolken, aber eben auch viel heisse Luft aus Spanien brachten. 

Und die zweite Halbzeit? 

Vorerst scheint es keinen Wetterwechsel zu geben. Bis am Mittwoch wird es zwar zunächst wieder sonniger und wärmer, auf das kommende Wochenende droht erneut kräftiger Regen und wiederum eine Abkühlung. Noch ist aber nichts verloren: In den letzten Jahren sorgte häufig der August für absolute Höchsttemperaturen.

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